In einer Berliner Buchhandlung wird Rodolpho Aranda, Leiter eines argentinischen Chemiekonzerns, ermordet aufgefunden: Eine ältere Bibliothekarin namens Valerie Steinfeld hat ihn mit Zyankali vergiftet und sich anschließend selbst das Leben genommen. Da das LKA keine Verbindung zwischen Opfer und Täterin feststellen konnte, bleibt das Motiv für die Tat im Dunkeln. Als Arandas Sohn Manuel eintrifft, um den Leichnam seines Vaters nach Argentinien zu überführen, ist der Fall offiziell bereits abgeschlossen. Statt einer Erklärung erhält der junge Arzt nur einen versiegelten Zinksarg – die Suche nach der Wahrheit bleibt ihm selbst überlassen. Manuel hofft, am Grab der Mörderin irgendeinen Hinweis zu finden und trifft auf eine attraktive junge Polizistin: Irene Waldeck. Als Nichte von Valerie Steinfeld hat sie ein ganz persönliches Interesse daran, das mysteri-öse Verbrechen aufzuklären. Unterstützt von Kriminalrat Groll, ihrem Vorgesetzten, führt Irene die Ermittlungen auf eigene Faust weiter. In Manuel, dem Sohn des Ermordeten, vermuten Groll und Irene einen möglichen Schlüssel zu der rätselhaften Vorgeschichte des Geschehens. Umgekehrt ist der etwas weltfremde Argentinier auf Irenes Schutz und Hilfe angewiesen, denn in der ihm fremden Umgebung tun sich immer neue Rätsel und Gefahren vor ihm auf. Die schlagfertige junge Berlinerin und der zurückhaltende Gentleman werden bald zu einem Team, das sich beharrlich der Suche nach der Wahrheit widmet – sehr zum Unmut des Kriminalrats, dessen persönlicher Einsatz für Irene nicht ganz selbstlos gemeint ist. Von verschiedensten Geheimdiensten und Terrororganisationen wird Manuel bedrängt, eine geheime Formel zu liefern, die sein Vater entwickelt haben soll. Mit der Hilfe der raffinierten Nora, einer und ehemaligen Doppelspionin, gelingt es Manuel, ein Manuskript aus der Hinterlassenschaft seines Vaters zu dechiffrieren. Als Schlüssel dient eine Gedichtzeile von Rudyard Kipling: “Und Jimmy ging zum Regenbogen”. So erfährt Manuel, dass die begehrte Formel zur Herstellung einer biologischen Massenvernichtungswaffe dient. Der junge Arzt ist zutiefst getroffen. Wenn sein Vater nicht der war, für den er sich ausgab – wer war er wirklich? Ein faschistischer Verbrecher, der Valerie Steinfelds Sohn auf dem Gewissen hatte? Ein korrupter Forscher, der mit dem Tod von Millionen Menschen Geschäfte machen wollte? Die Spur des Verbrechens führt Manuel und Irene quer durch Berlin und zurück in eine politisch bewegte Vergangenheit: Der Tatort Buchhandlung, ehemals Schauplatz von Stasi-Intrigen und persönlichen Tragödien, entpuppt sich als Knotenpunkt deutsch-deutscher Schicksale in Zeiten des Mauerbaus, der 68er-Studentenunruhen und des bis heute ungeklärten Anschlages auf das jüdische Ge-meindehaus durch eine linke Stadtguerilla. Manuel und Irene, verbunden durch ihre Unschuld und Wahrheitsliebe, geraten immer tiefer in ein undurchdringliches Gespinst aus Ideologie, Macht und persönlicher Schuld. Beide spüren, dass ihre Familiengeschichten dunkle Geheimnisse bergen – und dass die Erkenntnis der bitteren Wahrheit nicht nur schmerzhaft, sondern lebensgefährlich werden kann. Zugleichbeginnen sie, sich ineinander zu verlieben. Aber hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?
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